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Minimalismus , Leben im Wohnmobil

Minimalismus, Leben im Wohnmobil ist in den letzten Jahren zu einem immer beliebteren Lebensstil geworden, und das aus gutem Grund. Es ist eine Lebensweise, die zur Einfachheit ermutigt und sich auf das Wesentliche konzentriert und uns von den Ablenkungen durch überflüssigen Besitz und unnötige Verpflichtungen befreit. Sich zu reduzieren, ist jedoch gar nicht so leicht. In dem Beitrag erzähle ich euch:

  • was Minimalismus eigentlich ist,

  • was die Vorteile sind,

  • was mich bewegte mein Hab und Gut zu reduzieren,

  • wie du anfangen kannst es in dein Leben zu integrieren und was meine Schritte waren.

  • wie mein inneres Glück aus mir sprudelte.

  • welche Routine ich alle 6 Monate mache um weiter minimalistisch zu Leben


Was ist Minimalismus und was hat es mit Glück zu tun?

Mann der ein Buch liest und in die Ferne schaut. Minimalismus Deutschland

Im Kern ist Minimalismus die bewusste Förderung der Dinge, die wir am meisten schätzen, und die Beseitigung von allem, was uns davon ablenkt. Es ist eine Lebensweise, die Einfachheit, Authentizität und ein bewusstes Leben in den Vordergrund stellt. Beim Minimalismus geht es nicht nur um die Entrümpelung des materiellen Besitzes, sondern um die Vereinfachung aller Aspekte des Lebens. Es ist eine Philosophie, die Sie ermutigt, mit weniger zu leben, achtsamer mit Ihren Entscheidungen umzugehen und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.



Vorteile des Minimalismus


Minimalismus kann viele Vorteile haben, darunter:


  1. Geringerer Stress Wenn du dein Leben vereinfachst, reduzierst du Stress und Ängste. Indem du dich auf das konzentrierst, was wirklich wichtig ist, kannst du Ablenkungen beseitigen und Raum für sinnvollere Erfahrungen schaffen.

  2. Gesteigerte Zufriedenheit Studien haben gezeigt, dass Menschen, die mit weniger leben, im Allgemeinen glücklicher sind als diejenigen, die mehr Besitz anhäufen. Indem wir uns von den Dingen trennen, die uns keine Freude bereiten, können wir uns auf das konzentrieren, was uns wirklich glücklich macht.

  3. Mehr Zeit Wenn wir unser Leben vereinfachen, haben wir mehr Zeit, uns auf die Dinge zu konzentrieren, die uns am wichtigsten sind. Wir können mehr Zeit mit geliebten Menschen verbringen, Hobbys und Interessen nachgehen und uns um unsere körperliche und geistige Gesundheit kümmern.

  4. Bessere Finanzen Wenn wir mit weniger leben, können wir Geld sparen. Wenn wir bewusst einkaufen, können wir vermeiden, Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen, und so für die Dinge sparen, die wirklich wichtig sind.

Doch was hat mich zum Minimalismus und das Leben im Wohnmobil bewegt?

Steg am See beim Sonnenuntergang

Wie ihr vielleicht vom Beitrag davor schon gelesen habt, war ich in einem großen Abschnitt meines Lebens von außen gesteuert. Ich ging den klassischen Weg, den alle gingen und den die Gesellschaft vorlebte. Um eins klarzustellen, es gibt viele, die mit diesem Weg fein sind – für meine Verhältnisse ist er jedoch nichts. Ich schloss eine Lehre ab, arbeitet, studierte und kletterte die Karriereleiter hoch.... Doch irgendwie war das Äußere nicht mit meinem Inneren im Gleichgewicht. Was macht man mit Dingen, die einen verunsichern? Richtig! Ignorieren! Ich fing an, das Innere zu ignorieren, verkaufte mir eine Ausrede nach der anderen, und das sorgte, dass ich unglücklicher wurde. Um das Glück zu erlangen, machte ich es wie die anderen, ich kaufte mir Sachen, die ich nicht benötigte. So fuhr ich mit meinem Firmenwagen ein mal im Quartal in ein Shopping-Outlet und kaufte mir ständig neue Sachen, dabei schaute ich nicht mehr auf den Preis und auch im Internet stöberte und kaufte ich Dinge aus dem Impuls heraus. In meiner Höchstphase des Maximalismus besaß ich ein 5 Meter Kleiderschrank voll mit Dingen, die ich nicht mal wusste, dass ich sie besitze …

Ein Umzug stand an. Ich zog in eine schön geschnittene 70 qm-Wohnung in der schönen Stadt Essen und meine Gewohnheit, das Glück von außen zu kaufen, schlug sofort zu. Es mussten neue Möbel her. Schnell getan, nach paar Stunden IKEA und mehr als 3.000 € leichter hatte ich das gröbste für meine Wohnung. Neue Wohnung gleich neue Herausforderung. In dieser Zeit arbeitete ich mich in die Selbstständigkeit ein und legte die ersten Bausteine für Schneckenhouse. Dabei machte ich mir viele Gedanken, kaufte Bücher, schaute mir Videos an und arbeitet viele Dinge auf. Dabei verbrachte ich viele Stunden mit mir selbst und stellte, wie oben beschrieben fest, wie unausgeglichen ich doch eigentlich bin. Ich fing an Sport zu machen, mehr in der Natur zu sein, mehr auf mein inneres zu hören, meine letzten Jahre und einfach alles zu hinterfragen und alles aus dem inneren Vertrauen seinen Lauf zu lassen.

Meine ersten Schritte zum Minimalismus.

Bucher, Ruhe und Klarheit. Ich las mehr als 3, 4, 5 Stunden am Tag und verschlang regelrecht die Bücher, dabei prägten einige Bücher mein komplettes weiteres Leben. Eins handelt um Minimalismus. "Das kann doch weg" vom Autor Fumio Sasaki ist ein Buch über die Minimierung des äußerlichen Hab und Gut und die Maximierung des inneren Hab und Gut.

Das kann doch weg! Minimalismus, Erfahrung

Moment mal … bitte was? Ja genau: "die Minimierung des äußerlichen Hab und Gut und die Maximierung des inneren Hab und Gut".

Es ist wunderbar geschrieben und für mich das allerwichtigste, es erzählt nicht vom stumpfen reduzieren, sondern was es mit einem Menschen macht und wie dies mit dem Glück verknüpft ist.










Wie du anfangen kannst, Minimalismus in dein Leben zu integrieren.


Wenn du daran interessiert bist, den Minimalismus in dein Leben zu integrieren, findest du hier einige Tipps für den Anfang:


  • Entrümpele deine materiellen Besitztümer Beginne mit der Entrümpelung deiner materiellen Besitztümer. Gehe deine Besitztümer durch und fragen dich, ob jeder Gegenstand dir Freude bereitet oder einen Zweck erfüllt. Wenn dies nicht der Fall ist, solltest du darüber nachdenken, es zu spenden, zu verkaufen oder wegzuwerfen.

  • Vereinfachen deinen Zeitplan Werfe einen Blick auf deinen Kalender und bewerte deine Verpflichtungen. Gibt es welche, die du streichen könntest? Ziehst du in Erwägung, auf Dinge zu verzichten, die nicht mit deinen Werten übereinstimmen oder dir keine Freude bereitet.

  • Übe Achtsamkeit Achtsamkeit ist die Praxis, präsent und voll und ganz auf den Moment bezogen zu sein. Wenn wir uns in Achtsamkeit üben, können wir unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen besser wahrnehmen. Dies kann uns helfen, bewusstere Entscheidungen zu treffen und unser Leben zu vereinfachen.

  • Gehe bewusst mit deinen Einkäufen um Bevor du etwas kaufst, fragen dich, ob es mit deinen Werten übereinstimmt und dir Freude bereitet. Wenn dies nicht der Fall ist, solltest du es nicht kaufen.

Lass das Experiment beginnen!

Nun fing ich an, die ersten Sachen auszusortieren und schaute dabei immer wieder auf mein inneres. Ich fragte mich: "Hast du es die letzten 2 Jahre verwendet?" Und bei enorm vielen Dingen war die Antwort ganz klar: NEIN! Diese Prozedur wiederholte sich am Anfang wöchentlich und später dann monatlich. Doch was sagte mein Inneres? Darauf kommt es doch schließlich an. Ich fühlte mich ruhiger, ausgeglichener und lernte mein weniges Hab und Gut das erste Mal so richtig zu schätzen. Es fühlte sich großartig an.


Die Entscheidung ist getroffen!
Leben im ausgebautem Camper, Kühe auf der Weide mit Bergen

Mit dem Reduzieren der ganzen Gegenstände, stellte ich gleichzeitig auch fest, dass ich gar nicht so viel benötigte und auch auf weniger Quadratmeter wohnen konnte. Schon vor Monaten spielte ich mit dem Gedanken in ein Wohnmobil zu ziehen, um so flexibler zu sein und gleichzeitig die Welt zu entdecken. Diese Vorstellung wurde jetzt zur Realität. Ich entschied mich in ein vom mir ausgebauten Dacia Docker zu ziehen – ein Camper. Ich kündigte meine Wohnung, kaufte mir den Dacia Dokker, verkaufte meine letzten Möbel und baute gleichzeitig den Wagen aus.

Das Glück, was wie eine Lawine über mich kam.

Nach 4 Monaten Vanlife hatte ich mittlerweile eine gewisse Routine im Fahrzeug.

Sonnenaufgang, leben im Van. haus auf 4 Räder

Ich wusste, wo alles liegt, wie meine Stellplatzsuche abläuft und wie schön ruhig und gesund ich an der frischen Luft schlafe. Diesen einen Moment hatte ich jedoch noch nie erlebt. Im Frühling 2020 kochte ich eines Tages in meinem Wagen, die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und ich freute mich auf das warme Essen. Auf den nächsten Moment realisierte ich das erste Mal, dass ich frei, gesund und enorm glücklich bin mit meinem Leben. Das innere Glück überrannte mich, es fühlte sich an, als ob man mehrere Eimer voller Glück über einen schüttet und gleichzeitig tausende von Ameisen vom Kopf bis zum Zeh am ganzen Körper Gänsehaut bescheren. Es fühlte sich überwältigend an und brachte mich zum Weinen voller Dankbarkeit so ein tolles und wertvolles Leben zu realisieren und zu führen. Ich habe festgestellt, dass Minimalismus direkt mit dem inneren Glück verknüpft ist und das Leben im ausgebautem Camper das nochmal verstärkt.


Schau dir auch gerne unser Video an

Alle 6 Monate Gegenstände reduzieren.

Ein Termin erscheint auf meinem Handy – „Sachen zählen“. Alle 6 Monate zähle ich meine Sachen und schaue, was ich davon genutzt und welche ich nicht mehr benötige. Es schafft für mich einen guten Überblick und eine gewisse Ordnung in dem kleinen 2,6qm großen Camper. Du willst weitere tolle Geschichten von uns und mir erfahren? Abonnier unser Newsletter, um nichts zu verpassen ;) Ich freue mich, dich auf unserer Abenteuer mitzunehmen und vielleicht irgendwann persönlich kennenzulernen. Vielen Dank.


Roman Zuk

Geschrieben aus dem Camper, November 2022 am wunderschönen Starnberger See

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